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Aus der Stuttgarter Zeitung

 

Die Schäferkarren-Philosophie des Hans Anthon

 

Gedichte und Geschichten aus einem alten Pferchkarren am Schönbuch

 

 

Ein Kleinbauer vom Dorf verdiente sich tagsüber bei der Post in der Stadt etwas dazu. Am Abend kletterte er zum Fenster seiner Geliebten und fand dabei einen schaurigen Tod. Hans Anthon hat auch diese Geschichte in seinem Buch „Schäferkarren-Philo­sophie“ aufgeschrieben und Illustriert.

 

Der Autor ist studierter Grafiker. Tagsüber verdient er sich in seinem Atelier im Dorf Breitenholz im Landkreis Tübingen die Brötchen. Ein erfolgreicher Mann, er beschäftigte mehrere Mit­ar­beiter. Doch das kann’s nicht gewesen sein, sagte sich der Schwabe vor über dreißig Jahren, verschenkte einen Großteil seiner Firma - und verliebte sich auf der Alb in den 1864 erbauten Schäferkarren. „Du kriegst ihn, wenn Du für ihn einen passenden Platz findest und ihn in Ehren hältst“, sagte der Besitzer. Hans Anthon fand einen Platz am Naturpark Schön­buch. Jetzt zeichnet er Miniaturgraphiken von Dörfern und Städten - von A wie Affstätt bei Herrenberg bis Z wie Zittau/Ober­lau­sitz. Schon über 1000 bis heute.

 

Häuser faszinieren ihn, ihr Aussehen, die Farbe, die Wetterspuren, die Umgebung in der sie stehen: „Häuser haben Charakter wie Menschen.“ Das hält er auch in zwölffarbigen Litho­graphien fest, abgezogen auf einer schwarzen Druckpresse von 1892. „Häuser sind auch nur Menschen“ heißt das Buch, in dem sie veröffentlicht sind. Besucher in seinem Atelier, die seine Bilder sammeln, verfolgen fasziniert die Arbeit an der alten Maschine.

 

Im Vogelkasten am Apfelbaum überwinterte ein Sieben­schlä­­ferpärchen. In der Regentonne sammelt er das Nass, neben dem schmalen Spiegel hängt der Rasierpinsel. Das Plumpsklo ist im Grün versteckt.

 

Als Hans Anthon nach der Restaurierung des alten Schäferkarrens im Jahr 1974 ins 1,80 mal zwei Meter kleine Geviert einzog, wollte er anfangs nur wissen, wie es sich drei Herbstmonate lang im engen Raum lebt. Damals war es ihm ein Rätsel. Heute schwingt er sich allabendlich nach Arbeits­schluss auf sein Fahrrad und radelt den Berg hinauf.

 

An der Holzwand im Schäferkarren hängt ein Blatt mit Schopenhauers Apho­rismus: „Das Leben ist nichts anderes als die Vorstellung davon, die im Kopf stattfindet.“ Und unterm kurzen Vordach baumelt die Petroleumlampe. Wenn die Igel in der Dämmerung durchs Gras huschen, blickt ihnen Hans Anthon nach. Links neben der Tür notiert er mit Kreide auf einer kleinen Schiefertafel nicht zu Vergessendes.

 

Das Wiesengrundstück, auf dem der Karren steht, misst gut 20 Ar. Die kaum einen Meter dicke Bodenkruste ruht auf Kalk- und Gipsgestein. Ein Kanonenofen schenkt mit Buchen­scheiten im Winter Wärme. „Wenn ich hier drinnen liege und der Regen aufs Dach prasselt ist das eine Musik, bei der man wunderbar schlafen kann“.

 

Aus: Stuttgarter Zeitung: Schnedler / Foto Grohe

 

 

 

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